Guilderton war traumhaft. Von unserem Schlafzimmerfenster aus hatten wir Blick auf die unmittelbar an den Campingplatz angrenzende Lagune sowie auf das Meer. Etwas erhöht lag ein Pavillon, von wo aus man eine tolle Aussicht hatte und wunderbare Sonnenuntergänge geniessen konnte. Den Tag hindurch war es angenehm warm (27-30 Grad) und in der Nacht kühlte es gerade so weit ab, dass man gut schlafen konnte. Der Wind, der uns mal mehr, mal weniger um die Ohren pfiff, war hingegen manchmal etwas nervig, obwohl wir dies vom Egghubel ja eigentlich gewohnt sein sollten. So waren wir beim Errichten des Zeltes einmal mehr froh um Emilios helfende Hände, welche die Stangen und Wände gut festhielten, bis wir diese sturmsicher fixiert hatten. Gleich beim Eingang des Campingplatzes gab es eine kleine Imbissbude und einen Einkaufsladen, was sehr praktisch war. So konnte ich jeweils kurz vor dem Abendessen zu Fuss einkaufen gehen, ohne dass wir alle extra mit dem Auto fahren mussten – denn hinters Steuer habe ich mich bisher noch nicht getraut und wenn Eric alleine einkaufen fährt, ist anschliessend der Akku meines Natels leer, da er gefühlt bei jedem Produkt, das er in den Händen hält anruft, um nachzufragen, ob es denn auch das richtige sei. Die Kinder schliessen bereits Wetten ab, wie oft er wohl anrufen würde. Bisher lagen alle Einschätzungen weit unter dem Schlussergebnis. Na gut, zu Erics Verteidigung muss ich vielleicht noch erwähnen, dass ich ihn wohl schon das eine oder andere Mal etwas hart angegangen bin, weil er wieder das falsche gekauft hatte. Die Bananen zu grün, die Nektarinen zu matschig, Past anstelle von UHT Milch,,,,😬 Was das Autofahren betrifft habe ich mir fest vorgenommen, mich in naher Zukunft mit dem Auto anzufreunden. Jetzt wo die Strassen schön gerade und zunehmend verlassener werden, kann ja eigentlich nicht viel schiefgehen.
Ich werde oft gefragt, wie es denn mit dem Homeschooling so läuft. Ehrlich gesagt, es ist anstrengender als gedacht. Die Kids machen zwar meistens super mit, obwohl es nicht immer ganz so einfach ist, sich zu konzentrieren, wenn daneben die Wellen rauschen, die Sonne vom Himmel scheint, Papageien krächzen, Kängurus vorbeihüpfen und einem die Enten um die Beine watscheln. Zudem braucht es eine gehörige Portion Disziplin von uns Eltern, das geplante Programm durchzuziehen und dabei zu schauen, dass der Unterricht mit dem teilweise stündlich wechselnden Tagesprogramm kompatibel bleibt. Und trotzdem macht es Spass den Lernprozess der Kinder live miterleben zu können. Obwohl uns die intensive Familienzeit oft viel Nerven abverlangt ist es wahnsinnig toll, alles gemeinsam entdecken und erleben und dabei jede Menge Zeit miteinander verbringen zu können.
Die Kinder, allen voran Emilio und Milla, hatten in Guilderton grossen Spass am Angeln. Die Lagune war perfekt, um zu lernen, die Angel weit genug auszuwerfen, ohne dass der Köder vom Wind und den Wellen direkt wieder an den Strand gespült wurde. Und tatsächlich, fingen sie sogar den einen oder anderen Fisch. Obwohl der Black Bream, den sie rausgezogen haben, ziemlich viele Gräte oder wie Milla sagt „Kabel“ hat, schmeckte er dennoch gut. Zumindest dann, wenn man ihn selber gefangen hat. Ich staunte, wie unerschrocken Emilio ohne zu zögern, den Fisch mit einem sauberen Kiemenschnitt tötete und ihn danach ausnahm. Besonders lustig fand ich die Pelikane, die jeweils ganz scharf auf die Fischabfälle und die zu kleinen Fische waren.
Peter
Liebe Morena
Wiederum hast du fantastische Fotos gemacht und damit uns teilhaben lassen an euren Erlebnissen! Ihr seid ja bereits an einem anderen Reiseziel angelangt. Guilderton war offensichtlich einer der bisher besten Aufenthalte. Dort konntet ihr auch üben, wie man bei steifem Wind zurechtkommt. Dass du dir vorgenommen hast, Eric beim Autofahren zu entlasten finden wir gut. So kannst du auch hin und wieder selbst zum Einkauf fahren. Bezüglich Kritik beim Einkauf durch Männer kommt mir das wohlbekannt vor!
Interessant was du vom „Homeschooling“ berichtest. Man müsste dies wohl eher „Schooling in down-under, far from home“ nennen. Ich kann mir vorstellen, dass in solcher Umgebung mit so viel Ablenkung alle vier Kids diszipliniert auszubilden eine spezielle Herausforderung ist.