Kalbarri

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Der Campingplatz in Kalbarri besass wenig Charme, dafür hatten wir hier unser eigenes WC-Häuschen inklusiv Duschkabine, was auch mal ganz nett war. Aufgrund der strengen Regeln war alles sehr sauber, geordnet und ruhig, so dass ich mir teilweise mehr wie in einer Altersheimresidenz als auf einem Campingplatz vorkam. Ganz zur Freude der Kinder hatte es aber auch hier einen Pool. Bevor man jedoch den umzäunten Poolbereich betreten konnte, kam man fast nicht drum herum, sich erst einmal mit der Flut prominent am Eingangstor angebrachten Regeln zu befassen. Unter anderem durfte man keine Arschbomben oder Kopfsprünge machen, nichts essen oder trinken, nicht rumspringen oder mit Wasser spritzen……ein Wunder, dass man schwimmen gehen durfte. 😂 Die Kinder hatten trotzdem ihren Spass, wohl aber vor allem deshalb, weil sie die Regeln konsequent missachteten. Ihre Ausrede: Wir können ja noch nicht so gut Englisch, um zu verstehen, was da geschrieben steht. Die Tatsache, dass jedes Verbot noch mit einem Bild illustriert war, ignorieren wir an dieser Stelle mal. 🙈 Zum Glück hatte es meist wenig Leute am Pool, so dass sich niemand gross daran störte. Allgemein waren die Regeln auf diesem Campingplatz nochmal eine Schippe strenger, als alles was wir bisher erlebt haben. So durfte man unter anderem in der Küche nur bis 9 Uhr kochen und um halb 10 war Nachtruhe. Es gab sogar eine „Noise Police“, die schaute, dass diese Regeln auch eingehalten werden…na ja, man kann es auch übertreiben. Etwas schmunzeln musste wir jedoch über ein am Strassenrand aufgestelltes Schild. Darauf stand: Do you know the Speed Limit? – We do! – Police.

Trotz allem war der Caravanpark gut gelegen, mit Zugang zu einem schönen Strand. Die roten Felsen, die den Sand teilweise rosa einfärbten, bildetet einen tollen Kontrast zu dem blau-türkisen Wasser. Von einem Hügel hinter dem Campingplatz aus hatte man eine wunderbare Sicht auf die Klippenküste. Ein perfekter Ort, um romantische Sonnenuntergänge zu geniessen, wenn man denn nicht 4 quengelnde Kinder im Schlepptau gehabt hätte.😆

Unser Campingplatz…..

Am Morgen des zweiten Tages, als ich mich zum Blog schreiben in die Campingküche retten wollte, vor dem Zelt war es wegen den vielen Fliegen kaum auszuhalten, traf ich auf eine kleine Ansammlung von Menschen. Als ich näher trat sah ich, wie ein Ranger eine braune Schlange in einen Sack steckte. Eine Mulga, wie er mir mit einem leichten Achselzucken mitteilte. Eine sehr aggressive und giftige Art. Mir blieb fast das Herz stehen. Für den Ranger hingegen schien das Einfangen solcher Schlangen zum daily business zu gehören. Den Sack schwang er lässig auf seinen Pickup und meinte, er würde dann mal ein hübsches Büschchen suchen gehen, wo er die Schlange rauslassen könne und weg war er…..

Kalbarri hatte neben giftigen Schlangen aber noch einiges mehr zu bieten. So war das Städtchen, das an einer traumhaften Lagune lag und zudem einen riesigen Spielplatz besass, ein gemütlicher Ort zum Verweilen und picknicken. Etwa 30 Autominuten entfernt gab es einen Pink Lake. Leider war dieser grösstenteils ausgetrocknet, weshalb er wohl auch so streng roch. Dennoch war er hübsch anzusehen. Allzu lange durfte ich den See jedoch nicht bewundern, da Eric, der schon etwas angenervt von meiner Lust am Sehenswürdigkeiten anzuschauen war, im Auto wartete, um nun endlich an eine Beach zum Baden und spielen weiterdüsen zu können – was wir dann auch taten. Es war das erste Mal, dass wir mit dem Auto direkt an den Strand fuhren. Dazu mussten wir erst den Reifendruck senken, um nicht in den Dünen stecken zu bleiben. Anfangs hatten wir ein etwas mulmiges Gefühl, da weder Eric noch ich dies je zuvor gemacht hatten. Doch bereits nach ein paar Minuten verflüchtigte sich dieses Gefühl bereits wieder, zumal wir an diesem Strand nicht grad die einzigen waren, wodurch wir sicher schnell Hilfe bekommen hätten, wären wir denn stecken geblieben. Trotzdem waren wir froh, dass alles glatt lief und wir die Hilfsbereitschaft der Aussies nicht auf die Probe stellen mussten. Wir cruisten die Beach ein paar mal rauf und runter und hielten dabei Ausschau nach einem lauschigen Plätzchen fürs Campieren, für den Fall, dass wir auf unserem Rückweg in den Süden Lust verspüren sollten, einmal direkt am Strand unser Lager aufzuschlagen. Nach unserer Rekognoszierungstour kühlten wir uns im Meer ausgiebig ab und machten uns danach auf den Rückweg nach Kalbarri. Bevor wir jedoch erneut auf der geteerten Strasse fahren durften, mussten Eric und Emilio zuerst wieder etwas Luft in die Reifen pumpen. Dank des neuen Kompressors eigentlich keine grosse Sache, wären da nicht die Hitze und die Unmenge an Fliegen gewesen, die einem in alle Körperöffnungen versuchen reinzuschlüpfen. Lange Rede kurzer Sinn, ich war froh, mich mit dem Kompressor nicht auszukennen und so im Auto sitzen bleiben zu dürfen. 😬

Morgen geht es dann weiter nach Denham. Im Fernsehen haben wir gesehen, dass für diese Region eine neue Heatwave im Anmarsch ist. Mal schauen wie lange wir es dann so in unserem Zelt aushalten werden oder ob wir die Rückreise in den Süden vielleicht früher als geplant in Angriff nehmen müssen.  

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