Osprey Beach

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Wie durch ein Wunder gelang es uns, einen Stellplatz auf einem der beliebtesten Campgrounds in Exmouth zu ergattern. Es gab dort zwar weder Strom, noch Wasser oder Handyempfang und trotzdem, oder wahrscheinlich gerade deswegen, verbrachten wir dort drei traumhafte Tage. Unser Stellplatz lag quasi direkt am Strand. Den Grossteil des Tages verbrachten wir im Wasser. Einerseits weil es wahnsinnig heiss war, andererseits weil hier das Meer, der Strand und die Unterwasserwelt unbeschreiblich schön waren. Ich kam mir teilweise vor wie im Paradies. Ging man ins Wasser, konnte man bereits nach 1-2 Metern die ersten Fische, Rochen und Seesterne bewundern. Schnorchelte man noch etwas weiter raus, begegnete man den buntesten Fischen, schwamm mit Schildkröten um die Wette und konnte beobachten, wie sich die Rochen in den Sand einbuddelten. Einmal hatte ich sogar das Glück, einem Riff Hai zu begegnen. Als dieser plötzlich neben mir auftauchte, bekam ich erst einen riesen Schreck, schliesslich hatte ich zuvor beim Schnorcheln noch nie einen Hai gesehen. Da er jedoch nicht sehr gross war und ganz friedlich zu sein schien, verlor ich meine Angst rasch. Ich war fasziniert von diesem Tier. Er hatte etwas anmutiges, fast majestätisches an sich, wie er ganz ruhig und doch kraftvoll durch das klare Wasser schwebte.

Da es auch hier die ganzen 3 Tage über sonnig und heiss war, konnten wir unseren Kühlschrank die ganze Zeit über ohne Probleme mit den Solarpanels am laufen halten, so dass wir selbst hier nicht auf die eine oder andere frisch zubereitete Mahlzeit verzichten mussten. Auch waren, zu unserer grossen Überraschung, die Plumpsklo, die hier zur Verfügung standen, total ok. Etwas mühsamer gestaltete sich allerdings der Abwasch und die tägliche Körperhygiene. Zwar hatten wir unseren 80 Liter Wassertank voll gefüllt, doch besassen wir leider keine mobile Dusche, wie die eingefleischten Aussiecamper. Sich am Abend das Salzwasser, die Sonnencreme und den Schweiss lediglich mit einem feuchten Lappen abzuwaschen, war dann halt doch nicht gerade das gelbe vom Ei. So fühlte man sich nach einigen Tagen doch zunehmend klebriger an und auch die Bettwäsche und die Kleider wurden zunehmend unangenehmer. Doch spätestens am nächsten Morgen, wenn man nach einem starken Kaffee wieder in die Unterwasserwelt abtauchen konnte, waren die Unannehmlichkeiten der Nacht wieder vergessen.

Eines Morgens kam ein anderer Camper auf mich zu und meinte, wir und vor allem unsere kids sollten in nächster Zeit ein wenig aufpassen. Sie hätten gestern beim Toilettenhäuschen eine Schlange gesehen, eine brown snake, eine der giftigsten Schlangen Australiens. Vor allem Nachts, wenn es kühler wird, würden diese aus ihren Löchern gekrochen kommen. Ab da gingen wir, sobald es dunkel wurde, nur noch zusammen und mit Taschenlampe bewaffnet aufs Klo. Und tatsächlich. Noch am selben Abend schlängelte sich ein Exemplar vor den Augen von Eric und den Kindern über den Weg, als sie zur Toilette wollten. Als wir am nächsten Morgen unsere Sachen zusammenpackten rief Eric plötzlich: „Achtung Schatz!“, und machte einen grossen Schritt zurück. Eine kleine Schlange hatte sich in der Nacht unter unsere Koffer geschlichen. Da alle auf dem Campingplatz wegen den gesichteten Schlagen in Alarmbereitschaft waren, kamen auch gleich ein paar helfende Hobbyschlangenexperten angerannt. Entwarnung…. es handelte sich lediglich um ein Baby einer Tigerpython. Mein Herz klopfte mir trotzdem noch eine Weile bis zum Hals.

2 Responses

  1. Peter
    | Antworten

    Liebe Morena
    Nach den Kindern haben wir jetzt auch von dir einen ausführlichen Bericht gekriegt. Das Schnorcheln an diesem Strand wird allen in bleibender Erinnerung bleiben. Vor Schreck konntest du den Riff Hai wahrscheinlich nicht fotografieren. Habe entsprechendes Video mit einem Riff Hai auf einer Website über die Ningaloo Beach gesehen. Seid ihr jetzt zu einem komfortableren Campsite unterwegs?
    Hatte heute grossen Frust, weil auf meinem Tablet für die Reise das E-Mailprogramm trotz langem Telefon mit der Beratung immer noch keinen Empfang hat. Senden funktioniert jedoch. Experte Eric fehlt! Mit euch kann ich per Whatsapp oder Threema kommunizieren.

  2. mama
    | Antworten

    Liebe Morena
    da kommen wieder Erinnerungen auf. Eine 11jährige Morena, die wir nicht aus dem Wasser kriegten. Dann, endlich, stieg eine schlotternde, aber überglückliche, strahlende Tochter aus dem Korallenriff!
    Wunderbar kannst du das alles noch einmal erleben und wie es tönt, mit noch mehr Meertieren als damals.
    Häbter Sorg u gniesses witerhin
    Munsch mama

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