Cairns

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Zurück in Cairns stellten wir unseren geliebten Trailer schweren Herzens zum 35. und letzten Mal auf. Da wir hier unser Equipment potentiellen Käufern präsentieren wollten, war es wichtig, einen Platz auf einem möglichst zentral gelegenen Campingplatz zu finden, was wieder einmal, da Hochsaison, gar nicht so einfach war. Obwohl Eric und ich keine grossen Fans von riesigen, animationstriefenden Campingplätzen sind, waren wir dann doch sehr froh darüber, uns bereits vor einigen Wochen einer der letzten Plätze im Big4 Coconut Holiday Park gekrallt zu haben. Zudem war der uns zugewiesene Platz super eben und gross genug, damit wir unseren Trailer optimal in Szene setzen konnten. Hier gab es sogar zwei Palmen in perfekter Distanz zueinander, so dass wir unsere, seit Anbeginn der Reise mitgeschleppte Hängematte, zum ersten Mal aufhängen konnten. Ausserdem verfügte der Campingplatz über einen grossen Spielplatz, zwei Hüpfkissen, einige Pools, einer davon mit Rutschbahn, eine Minigolfanlage, Billardtische, Tennisplätze und einiges mehr. Das war für uns sehr praktisch, denn so konnten sich die Kinder ausreichend selber beschäftigen und wir uns in aller Ruhe um den Verkauf unserer Fahrzeuge kümmern. Während Marla und ich auf dem riesigen Campingplatz den Trailer aufstellten und diesen auf Hochglanz brachten, nahm Eric in einer Waschstrasse die Reinigung des Autos in Angriff. Bereits vor ca. 2 Monaten schalteten wir für Auto und Trailer eine Annonce im Internet auf und erhielten damals auch direkt einige vielversprechende Anfragen. Als wir dann jedoch (in Cairns angekommen) diese Interessenten erneut anschrieben, um einen konkreten Besichtigungstermin auszumachen, meldeten sich nur die wenigsten zurück. Wahrscheinlich hatten die Meisten in der Zwischenzeit bereits was anderes gefunden oder das Interesse verloren und bei den beiden verbleibenden Interessenten handelte es sich allem Anschein nach um private Händler, die bei uns unter Zugzwang stehenden Touristen, ein gutes Geschäft witterten. Entsprechend tief war daher dann auch ihr Angebot. Die Tage verstrichen und je länger je mehr beschlich uns ein ungutes Gefühl und wir fragten uns, ob wir den Verkauf unserer Fahrzeuge vielleicht nicht doch etwas auf die leichte Schulter genommen hatten. Doch siehe da, als ich es schon gar nicht mehr für möglich hielt, tauchten dann doch noch zwei Käufer auf, die uns ein vernünftiges Angebot machten (Trailer: 16 000 $, gekauft für 19 500 $ / Auto: 23 000 $, gekauft für 30 000 $). Mit der Käuferin des Wagens vereinbarten wir sogar, dass wir diesen bis zum letzten Tag gebrauchen können, was uns natürlich sehr entgegen kam, da wir uns so zusätzliche Kosten für ein Mietauto sparen konnten. Froh darüber, Auto und Trailer verkauft zu haben und damit zwei wichtige Punkte auf unserer, für die letzten Tage in Australien geschriebene To do Liste abhaken zu können, beschlossen wir auf einer kleinen Wanderung durch die dschungelbewaldeten Hügel von Cairns erstmal etwas durchzuatmen und runterzukommen. Während Eric, Emilio und Milla auf halber Strecke umkehrten, wanderte ich mit Marla und Enzo noch etwas weiter, bis wir zu einem grossen Stausee kamen, wo wir uns ein wohlverdientes Snackpäuschen gönnten. Zurück beim Ausgangspunkt unserer Wanderung genehmigten wir uns dann alle zusammen ein ausgiebiges Picknick und weil das Wasser dort so einladend dahinplätscherte, liessen sich Eric und die Kinder bei den Crystel Cascades nach dem Essen sogar noch zu einem kurzen Bad im kalten Wasser des Freshwater Creeks hinreissen.

Der nächste Tag hatte einen ganz besonderen Zauber in sich wohnen. Zum einen feierten wir Emilios Geburtstag, zum Anderen nahmen wir aber auch Abschied von unserem australischen Camping Leben, denn schon früh am nächsten Tag hiess es Girlanden abhängen und den Trailer für immer zuzuklappen.😥

Die letzte Woche verbringen wir nun in einem gemütlichen Haus in Trinity Beach. Es gibt hier einen grossen Garten mit Pool, 4 Schlafzimmer und eine offene Wohnküche. So haben wir genug Platz, unsere Habseligkeiten auszubreiten und alles für die Rückreise in die Schweiz parat zu machen. Neben der ganzen Packerei nehmen wir uns jedoch auch immer mal wieder die Zeit, noch den einen oder anderen Ausflug zu machen. Als erstes besuchten wir den Bahnhof in Kuranda. Es war ein komisches Gefühl mir vorzustellen, dass ich vor 30 Jahren vielleicht an ebendieser Stelle schon einmal gestanden und die übermässig begrünten Bahnsteige bewundert habe. Es fühlte sich an, als hätte ich eine Zeitreise gemacht, denn der Bahnhof sah eigentlich noch fast genau so aus, wie ich ihn in Erinnerung hatte.

Am nächsten Tag gingen wir auf eine Krokodilfarm. Die Kinder, allen voran natürlich Enzo, hatten ihre helle Freude daran, den Wärtern zuzuschauen, wie sie die Krokodile geschickt aus dem Wasser lockten, um sie zu füttern. Mir lief jedes Mal ein kalter Schauer den Rücken runter, wenn die Krokodile mit einem lauten Klappgeräusch nach ihrer Beute schnappten. Obwohl diese teilweise fast 5 Meter langen Urzeitriesen die meiste Zeit nur wie ausgestopft herumlagen, hatten sie dennoch etwas unglaublich Bedrohliches und Unberechenbares an sich. Doch für mich das schönste an diesem Tag waren wohl Enzos leuchtende Augen und sein vor Glück und Stolz strahlendes Gesicht, als er das kleine Krokodil für ein Foto in die Arme gelegt bekam.

Tja und nun ist es soweit. Das Ende unserer wundervollen Reise steht kurz bevor. Es fällt mir sehr schwer für die letzten Zeilen meines finalen Blogs die richtigen Worte zu finden und dabei nicht augenblicklich in Tränen auszubrechen.😭😭😭 Als Eric und ich gestern vor dem Einschlafen unsere Erlebnisse noch einmal Revue passieren liessen, waren wir uns sofort einig: Unsere Reise hätte schöner nicht sein können und obwohl uns dieser Spass eine ganze Menge Geld gekostet hat und wir, zurück in der Schweiz, unseren Gürtel wohl erst einmal ein bisschen enger schnallen müssen, bereuen wir keine Sekunde, uns diese grandiose Auszeit geleistet zu haben. Im Gegenteil. Ich glaube ich könnte mir für meine Ersparnisse keine sinnvollere Investition vorstellen. Wie damals, bei meiner Abreise vor 30 Jahren würde ich mein Rückflugticket auch heute am liebsten in tausend Stücke zerreissen und für immer hier bleiben. Nun ja, noch ist ja nicht aller Tage Abend und wer weiss, vielleicht wird mein Traum von einem dauerhaften Leben in Australien eines Tages ja doch noch in Erfüllung gehen. Also dann….see you in a while crocodile 😘😘😘

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