Cape Tribulation

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Da es laut der Dame an der Rezeption in der Nacht zuvor stark geregnet hatte, mussten wir bei unserer Ankunft erst einmal schauen, wie genau wir unseren Trailer auf dem uns zugewiesenen Platz überhaupt aufstellen konnten, damit wir nicht zu sehr im Matsch versinken würden. Bereits auf der Autofahrt hoch nach Cape Tribulation bekamen wir eine Ahnung davon, welch heftige Unwetter in dieser Gegend manchmal wohl wüten können. So waren einige Strassenabschnitte, beschädigt durch die heftigen Regengüsse von vergangenem Dezember, nach wie vor nur einseitig befahrbar und da die Reparatur-Arbeiten noch immer in vollem Gang waren, mussten wir hie und da längere Wartezeiten in Kauf nehmen, was bei der schönen Gegend jedoch nur halb so schlimm war. Ausserdem hatten wir ja keine Eile, da die Autofahrt von Cairns nach Cape Tribulation nur läppische drei Stunden dauerte.😉😊 Zudem waren wir froh, dass wir überhaupt dort entlangfahren konnten, denn bis vor einem Monat war diese Strasse noch komplett gesperrt. Zwar gäbe es auch eine Umfahrungsstrasse, doch hätten wir dafür über 5 Stunden holprige Wege durchs Outback auf uns nehmen müssen, was unsere ohnehin schon etwas angeknacksten Stossdämpfer wohl nicht mehr mitgemacht hätten, zumal wir hoffen, den Wagen noch vor dieser kostspieligen Reparatur verkaufen zu können.

Aufgrund des sumpfigen Bodens entschieden wir uns, für einmal nur den Trailer ohne das komplette Vorzelt aufzustellen, da es wohl sehr schwierig und zeitaufwändig geworden wäre, nach 4 Tagen den eingetrockneten Schlamm wieder vom Plastikboden wegzukriegen, um unser mobiles Heim auf dem nächsten und damit leider schon letzten Campingplatz, möglichen Käufern in tadellosem Zustand präsentieren zu können. Mir blutete das Herz bereits jetzt beim Gedanken daran, dieses wundervolle Land schon bald wieder verlassen zu müssen. Doch noch war es ja nicht so weit. Noch standen uns erst einmal vier abenteuerliche Tage im Dschungel bevor. Als wir den Trailer aufklappten, erwartete uns eine böse Überraschung. Obwohl wir ihn vor gut einer Woche in trockenem Zustand zugeklappt hatten, war ein Grossteil der Matratze ziemlich nass. Sogar das eine, in Plastik eingewickelte Duvet, hatte sich mit Wasser vollgesogen und stank fürchterlich! Wie ihr euch sicher vorstellen könnt, bekam ich kurzerhand die Krise! Zum Glück gab es auf dem Campingplatz Waschmaschinen und Tumbler, so dass ich die Duvets und Matratzenbezüge sofort waschen konnte. Und Dank unserer super potenten Miniheizung brachten wir sogar die Matratze binnen einer Stunde wieder ganz trocken. Obwohl wir uns das Hirn zermarterten und den Trailer von allen Seiten inspizierten, blieb es uns ein Rätsel, wo genau das Regenwasser ins Innere des Trailers hatte eindringen könne. Na ja, um dieses Rätsel können sich dann die nächsten Besitzer kümmern… 😆 Obwohl ich anfänglich nicht sicher war, ob es eine gute Idee sei, von unserem Vorzelt lediglich das Dach aufzustellen, war ich spätestens am Abend, als Eric und ich bei angenehmen Temperaturen mit einem Glas Wein in der Hand, begleitet von den Geräuschen des Dschungels und dem Rauschen der Wellen, vor dem Trailer chillten, doch sehr froh darüber, dass ich mich von meinem Schatz zu dieser reduzierten Lagerkonstruktion überreden liess.

Obwohl der Massentourismus auch vor Cape Tribulation nicht halt gemacht hat und sich unter anderem das einst gemütliche Turtle Rock Café, an das sich Eric noch gut erinnern konnte, in ein Touristenausflugsbüro verwandelt hat, gab es doch nach wie vor eine Menge Flora und Fauna zu bestaunen. So schlängelte sich uns zum Beispiel auf einem unserer Dschungelspaziergänge eine Schlange über den Weg. Ein anderes Mal entdeckten wir ein Krokodil, das sich auf einer Sandbank am Ufer eines Flusses sonnte und zu guter Letzt besuchte uns sogar ein Buntwaran auf unserem Campingplatz. Abgesehen davon gab es jede Menge bunter Schmetterlinge, haufenweise Frösche und Krebse, aber auch sehr schöne und exotische Pflanzen, Blumen und Bäume.

Mit am besten gefiel mir jedoch Masons Waterhole. Ein kleiner, klarer Dschungelsee, voller Fische, wo man sich eine kleine Abkühlung holen konnte, ohne dabei Angst haben zu müssen, einem Krokodil zu begegnen. Zumindest wenn man dem witzigen Spruch: No Cocodiles in the Swimming Hole! They are in our Burgers!, Glauben schenkte. So ganz überzeugt, dass sich ab und an nicht vielleicht doch das eine oder andere Krokodil dorthin verirren könnte, war ich mir jedoch nicht. Dieser Gedanke behielt ich aber schön für mich, da Marla ansonsten sicherlich keinen Fuss mehr ins Wasserloch getunkt hätte. 😂 Eine Menge Spass hatten die Kinder auch an der einen Liane, an der man sich schwingend ins Wasser plumpsen lassen konnte. Trotz des originellen Schildes, gönnten wir uns nach dem Badeplausch eine Glace und keinen Krokodilburger.

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