Denham

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Da Ostern und damit auch die Schulferien der Aussis vor der Tür standen, waren die meisten Campingplätze restlos ausgebucht. Nach langer Suche fanden wir dann doch noch ein Plätzchen für unseren Trailer. Zwar ohne Stromanschluss und Schatten, aber immerhin. Wie erwartet war unser Stellplatz dann auch ziemlich karg und der Boden pickelhart, so dass es unmöglich war unsere schmächtigen Heringe einzuschlagen. Die Aussis sind da schon besser ausgerüstet. Die meisten sind stolze Besitzer von Schraubenheringen, die sie mithilfe von speziellen Bohrmaschinen in den Boden drehen können. Zu unserem Glück waren die Stellplätze jedoch mit Wellblechzäunen abgegrenzt, was zwar nicht besonders hübsch aussah und den Campingplatz wie ein Flüchtlingslager erscheinen liess, uns aber ermöglichte, das Vorzelt mithilfe der Zaunpfosten doch noch aufstellen zu können. Da uns auch hier meist wieder ein fieser Wind um die Ohren bliess, hätte das Vorzelt ohne Befestigungsseile wohl nie und nimmer gehalten.

Am nächsten Tag war Ostern. Da Hasen in Australien eine wahre Plage und daher nicht grad beliebte Tiere sind, bringt hier nicht der Osterhase die Geschenke, sondern Bilby. Ein kleines hasenähnliches Tier mit einer langen Nase und grossen Ohren, das zur Gattung der Kaninchennasenbeutler gehört. Praktisch ist das vor allem deshalb, weil der Bilby die Ostereier in seinem Beutel transportieren kann. Natürlich ist Bilby zu Ohren gekommen, dass dieses Jahr 4 zusätzliche Kinder aus der Schweiz beliefert werden möchten. Da die Sonne bereits um 6:30 Uhr aufgeht und es eine Stunde später bereits brütend heiss wird, mussten die Kids früh aus den Federn, um ihre Schoggihasen noch in festem Zustand zu finden.

Bereits am Tag zuvor bemerkten wir, dass unser Auto beim Fahren komische Ruckelbewegungen macht. In Denham gab es genau 2 Mechaniker, aber nur einer hatte einen halbwegs guten Ruf. Also versuchten wir, den besseren der Beiden zu erreichen. Immerhin nahm dieser, obwohl es Samstag war, das Telefon sogar ab, konnte uns jedoch (eigentlich klar) übers Telefon, ohne den Wagen zu sehen, auch keine Ferndiagnose stellen. Leider war er bereits im Osterweekend und erst wieder am Dienstag, dem 2. April in seiner Werkstatt. Tja, was nun? Am 2. April, so war es geplant, wollten wir eigentlich weiter nach Carnervon. Dies wäre zwar eine um einiges grössere Stadt mit mehreren Mechanikern, doch halt eben auch 3,5 Autostunden von Denham entfernt. Schwierige Entscheidung…..Wir beschlossen, das Problem erst einmal zu vertagen. Schliesslich lief jetzt über Ostern sowieso erstmal nichts.

Dafür erlebten wir eine andere, weitaus positivere Überraschung. Da wir auf diesem Campingplatz wie gesagt keinen Platz mit Stromanschluss ergattern konnten, probierten wir zum ersten Mal unsere Solarpanels aus – und siehe da, diese konnten den Tag hindurch die Batterie des Trailers so weit aufladen, dass wir damit den Kühlschrank wie auch das Licht problemlos betreiben konnten. Na gut, schliesslich brannte hier die Sonne ja auch 12 Stunden ununterbrochen vom Himmel. 😎

Nach der Ostersuche machten wir uns auf nach Monkey Mia. 13 Minuten Autofahrt entfernt. Das sollten wir mit unserem Ruckelwagen grad noch so hinkriegen. Monkey Mia ist bekannt dafür, dass die Delfine bis ganz nah ans Ufer kommen. So war es denn auch. 😊 Besonders toll war der Babydelfin, der total verspielt ununterbrochen um seine Mutter herumschwamm, Rollen schlug und rumspritzte, während seine Mutter scheinbar völlig relaxt im Wasser floatete, uns Zuschauer dabei jedoch immer fest im Blick behielt. Ich fand es mega beeindruckend, diese Tiere so hautnah erleben zu können. Neben Delfinen sahen wir auch Schildkröten, Eagle Rays und Gitarrenfische. Damit wir noch etwas Bewegung hatten, mieteten wir für einen halben Tag 2 Kayaks und paddelten damit den Strand rauf und runter, was mit der Zeit ganz schön in die Arme ging. Sobald wir Rochen oder Schildkröten sichteten, sprangen die Kinder, allen voran natürlich Emilio, mit Brille und Schnorchel bewaffnet rein, um die Tiere noch etwas genauer unter die Lupe nehmen zu können. Meistens verpassten sie die Tiere jedoch knapp. Erstaunlich, wie schnell so Schildkröten schwimmen können.

Am nächsten Tag machen wir einen Ausflug zur Little Lagoon. Das Wasser war nicht sehr tief, dennoch hatte es viele relativ grosse Fische. Auf dem Parkplatz entdeckten wir einen Wohnwagen mit einem Berner Nummernschild. Ein älteres Pärchen aus Schlosswil, die mit ihrem Wohnwagen vor einem halben Jahr über den „Landweg“ nach Australien kamen und insgesamt bereits seit 2.5 Jahren unterwegs sind. Tönte alles sehr abenteuerlich.

Und dann war es so weit….der 2. April war da. Jetzt mussten wir entscheiden, wie es weiter gehen soll. Jener Mechaniker, den wir bereits kontaktiert hatten, kam erst gegen Abend zurück. Also ging Eric auf gut Glück einmal beim anderen Typ vorbei. Dieser war über Erics spontanen Überfall jedoch wenig begeistert, war äusserst unfreundlich und in keiner Weise sympathisch. Auch hatte er anscheinend keine Zeit, auch nur einen kurzen Blick in den Wagen zu werfen. Er meinte, dafür brauche er mindestens einen halben Tag. Den hatten wir jedoch nicht, da wir bis spätestens um 10 ausgecheckt haben mussten. Nach Rücksprache mit Dave, unserem schweizer Automech aus Perth, entschieden wir uns dafür, das Risiko einzugehen und nach Carnervon weiter zu reisen. Ob das gut ausgegangen ist, erfährt ihr dann im nächsten Blog-Eintrag… 😉

  1. mama & tinu
    | Antworten

    hello dears
    diese Bilder, einfach phantastisch! Die Lagune sieht wie ein Achatstein aus, den man halbiert. Super schön und von all diesen Tieren ganz zu schweigen.
    Hoffe euer Auto hält durch und die Reparatur wird nicht zu aufwendig.
    Bis bald wieder auf diesem Blog💋🥰

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